Corona-Krise: Stadtwerke legen Betriebspause ein

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Die Versorgung mit Energie und Wasser ist sichergestellt

Bad Salzuflen – Energieversorger wie die Stadtwerke Bad Salzuflen gelten als Unternehmen der „kritischen Infrastruktur“. Das sind nach einer EU-Richtlinie Betriebe, die von wesentlicher Bedeutung für die Aufrechterhaltung wichtiger gesellschaftlicher Funktionen, der Gesundheit, der Sicherheit und des wirtschaftlichen oder sozialen Wohlergehens der Bevölkerung sind. Viele Menschen sind verunsichert. Denn einige Wochen ohne Strom, Trinkwasser oder Gas wären unvorstellbar. Was machen die Stadtwerke, damit das nicht passiert? 

Damit Strom, Gas und Wasser weiter aus den Leitungen kommen, haben auch die Stadtwerke Bad Salzuflen ihre Betriebsabläufe in gleich mehrfacher Hinsicht der aktuellen Lage angepasst.

„Die Energieversorgung- und Trinkwasserversorgung ist sicher. Wir als Energieunternehmen und als Betreiber kritischer Infrastruktur sind uns der Verantwortung bewusst, die wir nicht nur in dieser Krise tragen. Unser Pflichtgefühl in Bezug auf die derzeitige Verbreitung des Corona-Virus nehmen wir sehr ernst. Wir bewerten die Situation regelmäßig neu, um flexibel, schnell und pragmatisch reagieren zu können. Wir stellen uns darauf ein, täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu werden, und dann passende Maßnahmen zu ergreifen.

Mit Blick auf die Wasserversorgung hat das Umweltbundesamt bestätigt, dass Trinkwasser, das unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt wird, sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Coronaviren geschützt ist. Demnach gibt es auch diesbezüglich keinen Grund zur Sorge“, erklärt Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen.

Die Stadtwerke Bad Salzuflen haben sich aufgrund der Corona-Krise auf eine Vielzahl von Szenarien vorbereitet. Dazu zählt ein detaillierter Pandemie-Maßnahmenplan, in dem nicht nur Zuständigkeiten geregelt, sondern auch konkrete Maßnahmen beschrieben sind. Die Bandbreite der darin enthaltenen Präventions- und Reaktionsmechanismen ist vielfältig und fing mit der Ausgabe von Desinfektionsmitteln an. Es folgte die Einschränkung von Besprechungen und Dienstreisen bis hin zu Bereichs-Schließungen und Notbetriebs-Szenarien.

Inzwischen wurden diverse interne Prozesse grundlegend umgestellt. „Eine wichtige Maßnahme ist die räumliche Trennung der technischen Schichten oder bei Monteuren der Start in den Einsatz von unterschiedlichen Orten im Netzgebiet und nicht von einem zentralen Ort aus. So soll verhindert werden, dass eventuell zu viele der Mitarbeiter, die im Ernstfall zupacken müssen, gleichzeitig erkranken.

Von den knapp 150 Mitarbeitern der Stadtwerke sind viele, die nicht zwingend vor Ort sein müssen, zuhause und arbeiten im Homeoffice. Auch das soll möglichst verhindern, unnötige Ansteckungsgefahren ins Unternehmen zu tragen“, betont Geschäftsführer Volker Stammer.

Bei allen Maßnahmen ist aus seiner Sicht aber auch die interne und externe Kommunikation zur Krisenbewältigung essentiell: „Auf unserer Website haben wir eine Corona-News-Seite eingerichtet, auf der sich Interessierte über relevante Themen im Zusammenhang mit der lokalen Energieversorgung informieren können. Darüber hinaus stehen wir intern im engen, absolut positiven Austausch mit unserem Betriebsrat, der sehr offen mit uns mögliche Maßnahmen bespricht.

Alle Mitarbeiter werden regelmäßig per E-Mail über den Stand der Dinge informiert und zur gemeinsamen Bewältigung der Krise motiviert. Für Fragen, Sorgen und Anregungen haben wir darüber hinaus einen „Kummerkasten“ installiert. Hier können Mitarbeiter Fragen, Sorgen und Anregungen anonym thematisieren. Die Beantwortung erfolgt dann über eine Intranet Plattform“, so Volker Stammer.

Die momentan einzigen für die Kunden spürbaren Auswirkungen aller Maßnahmen sind die Schließung des Verwaltungsgebäudes und des Hallenbad Lohfelds. Ebenso werden regelmäßig wiederkehrende Arbeiten, wie z.B. der Austausch von Wasser-, Gas- und Stromzähler, die nur per Hausbesuch und direktem Kontakt zu den Kunden erledigt werden können, vorerst verschoben.

In Anbetracht der Tatsache, dass in Kürze bundesweit ein starker exponentieller Anstieg der Corona-Infizierten erwartet wird, verschärfen die Stadtwerke Bad Salzuflen ab April die Maßnahmen. In Kooperation mit dem Betriebsrat wurde entschieden, eine Betriebspause in der Zeit vom 6.4.2020 bis zum 17.4.2020 durchzuführen. Das bedeutet, dass das Unternehmen für zwei Wochen ruhen wird. „Uns ist völlig klar, dass nicht jeder in dieser Zeit seinen persönlichen Urlaubswunsch verwirklichen kann.

Daher mildern wir diese Urlaubszeit ab, indem jeder Mitarbeiter 2 Werktage Zusatzurlaub erhält. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter steht dabei ganz oben auf der Agenda und wir wollen in voller Leistungsfähigkeit für unsere Kunden da sein, wenn es wieder bergauf geht. Darüber hinaus können wir finanzielle Einschnitte für die Mitarbeiter, die sich z.B. durch eventuelle Kurzarbeit ergeben könnten, aktuell vermeiden“, so Volker Stammer.

Während der Betriebspause ist die Energie- und Trinkwasserversorgung selbstverständlich sichergestellt und die Telefonzentrale im Rahmen der regulären Öffnungszeiten für Störungsmeldungen besetzt (Telefon 05222 808-0). Darüber hinaus ist der Störungsdienst während der Betriebspause natürlich uneingeschränkt erreichbar – also 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen die Woche.

Im Fall einer Gasstörung ist die Hotline 05222 962 9999 zu wählen. Für Sonstige Störungen gilt die Rufnummer 05222  962 9998. „Wir bitten unsere Kunden, Partner und Dienstleister um Nachsicht, wenn die Stadtwerke, aufgrund der Ausnahmesituation, in diesem Zeitraum nicht den gewohnten Service anbieten können“, appelliert Volker Stammer.

Der Parkhaus- und Stadtbusbetrieb geht uneingeschränkt weiter. Zum Schutz der Busfahrer ist der Bus-Einstieg bereits seit Längerem auf die hinteren Türen verlegt.

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