Ausbau für das schnelle Internet kommt gut voran

Kilometerlange Glasfaserleitungen werden im Gemeindegebiet verlegt - damit wird Leopoldshöhe für die digitalen Herausforderungen fit gemacht! Fotos: Privat

„Licht am Ende des Tunnels“

Leopoldshöhe. Lange wurde darauf gewartet – nun ist es soweit. Der Breitbandausbau ist in Leopoldshöhe gestartet. Entsprechend der Förderrichtlinien von Bund und Land gelten alle Gebiete mit einer Download-Qualität von unter 30 MBit als unterversorgt.

Abgesehen von den Kernbereichen in Leopoldshöhe und Asemissen ist die Gemeinde gemäß dieser Definition weitestgehend unterversorgt. Nach der Bewerbung um die Fördergelder haben sich die Vorbereitungs-, Ausschreibungs- und Vergabeverhandlungen für das schnelle Internet in Leopoldshöhe, aber auch im gesamten Kreis Lippe lange hingezogen. Bereits seit 2017 liegen bereits die Bewilligungsbescheide des Landes und des Bundes vor.

Im Gemeinderat hatte es wiederholt Anfragen der Fraktionen zum Beginn der Bauarbeiten gegeben: Jetzt (endlich) geht es dafür aber gleich mit mehreren Bautrupps im Gemeindegebiet los. Begonnen haben die Arbeiten Anfang April zunächst im Gewerbegebiet in Greste. Dabei wird das Glasfaserkabel von der Firma SEWIKOM zum Teil in offener Bauweise im Gehweg verlegt. In unbebauten Bereichen erfolgt die Verlegung mit einem Bohr-/Spülverfahren über längere Strecken unterirdisch und dort, wo es die Geländeverhältnisse zulassen, wird das Kabel sogar mit einem überdimensionierten Pflug verlegt.

Zwischenzeitlich hat die große Bohrmaschine quer durch den südlichen Gemeindeteil die Kabeltrasse zum Gewerbegebiet Asemissen-West verlegt. Auch die dortigen Betriebe werden mit Glasfaseranschlüssen bis zum jeweiligen Gebäude (FTTH Fiber To The Home) ausgestattet. Nach Abschluss der Bauarbeiten kann den Gewerbetreibenden sodann das ultraschnelle Internet bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden. Parallel zur Erschließung der Gewerbegebiete werden von der SEWIKOM aber auch die Siedlungsbereiche ausgebaut.

Offene Bauweise in der Fettpottstraße

Dabei handelt es sich besonders um die Außenbezirke mit geringer Bandbreite. Technisch erfolgt dieser Ausbau mittels des sogenannten Vectoring-Verfahrens. Dabei werden die Verteilerkästen mit Glasfaseranschlüssen versehen. Die „letzte Meile“ bis zu den jeweiligen Endkunden erfolgt über die bisherige Kupferleitung, wobei seitens des Anbieters aber mindestens 50 MBit zur Verfügung gestellt werden müssen. Je nach den Entfernungen im Außenbereich werden im Einzelfall allerdings auch dort Glasfaseranschlüsse bereitgestellt.

Der dritte „Baustein“ des schnellen Internets ist im Bereich der drei Gemeindeeigenen Schulen vorgesehen. Auch dabei handelt es sich um direkte Glasfaseranschlüsse, die für das digitale Lernen der Schülerinnen und Schüler eine wichtige Voraussetzung sind. Seitens der Firma SEWIKOM, die als Auftragnehmer den gesamten Ausbau in Leopoldshöhe verantwortet, wurde eine Bauzeit bis zum Herbst kalkuliert. Im Rahmen regelmäßiger Baubesprechungen wird die konkrete Planung mit der Verwaltung jeweils koordiniert. Dabei tauchen immer wieder Überraschungen auf, wie etwa beim Dorf Greste.

Im Breitbandatlas der Bundesnetzagentur wird die Dorflage als ausreichend versorgt dargestellt – tatsächlich verfügt das Dorf aber nur über eine minimale, völlig unzureichende Anschlussqualität. „An verschiedenen anderen Punkten wird es ebenfalls noch Optimierungsbedarfe geben, die dann vor Ort im jeweils im Einzelfall geklärt werden müssen“, betont der Bauleiter der Firma Sewikom, Martin Marhofen.

Obwohl der Breitbandausbau von Bund und Land mit hohen Förderquoten subventioniert wird, muss die Gemeinde Leopoldshöhe einen Eigenanteil von rund 250.000 Euro für den Breitbandausbau beisteuern.

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