„Glücklich leben“ – Weltfrauentag in Leopoldshöhe

Fotos: Privat

Leopoldshöhe-Greste. Ihren Vortrag zum Thema „Glücklich leben“ eröffnete Evelyne Müller beim Frauenfrühstück der Gemeinde Leopoldshöhe anlässlich des Weltfrauentages am Mittwochvormittag im Gemeindehaus der katholischen Kirche mit der Frage: „Was findet Ihr toll in Deutschland?“. So unterschiedlich wie die Herkunftsländer der Frauen waren die Antworten. „Freiheit und Sicherheit speziell für Frauen“, „Bratkartoffeln“ oder „nette, hilfsbereite Menschen“.

Gemeinsam mit den meisten der Anwesenden hat die gebürtige Kenianerin Müller, die seit zehn Jahren in Leopoldshöhe ansässig ist, die Entwurzelung. Obwohl die Gründe für die Auswanderung der Referentin andere waren als naturgemäß die der geflüchteten Frauen. Für sie alle gilt, dass ihre Ideen, die sie anfangs für ihr Leben in Deutschland hatten, nicht funktionieren. Zumindest ist das gesteckte Ziel nicht gradlinig, sondern bestenfalls auf verschlungenen Wegen erreichbar. Was auch einiges an Geduld erfordert, weiß die studierte Psychologin, die eigentlich Pilotin hatte werden wollen. „Wir müssen bereit sein, viele verschiedene Dinge zu machen“, gab die 36Jährige ihren Zuhörerinnen mit auf den Weg.

Unverzichtbar für das Ankommen im neuen Leben ist nach den Worten Müllers die Bereitschaft Beziehungen aufzubauen, statt einsam zu sein. Das Pflegen von Kontakten – gerade zu – Deutschen sei wichtig, um deren Alltag und Kultur kennen zu lernen. Darüber sollten natürlich auch Freundschaften zu Landsleuten nicht vernachlässigt werden.

Welche starken Emotionen das Thema Religiosität/Spiritualität hervorruft, kam zum Ausdruck, als bei Evelyne Müller die Tränen flossen und kurz darauf auch bei zahlreichen Migrantinnen im Publikum. Der Coachin mit einer Praxis in Bad Salzuflen half ihr Glaube, die zahlreichen Krisen, die die Migration mit sich bringt, zu überwinden und sich selbst zu finden.

Dem Vortrag war ein Frühstück mit einem variantenreichen Büffet, bei dem alle gern und mit viel Appetit zugriffen. Während die Mütter sich dem Thema des Vormittages widmeten, wurden ihre Kinder liebevoll und fachgerecht betreut.

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