
Leopoldshöhe hat seinen eigenen Hermann
Leopoldshöhe (pk). In diesem Jahr feiert das berühmte Hermannsdenkmal in Detmold ein ganz besonderes Jubiläum: Am 16. August 2025 wird es 150 Jahre alt. Zu diesem Anlass hat der Künstler Hans Kordes ein außergewöhnliches Kunstprojekt ins Leben gerufen.
Unter dem Titel „Hermann 150“ hat Kordes für jede der 16 Kommunen im Kreis Lippe eine stilisierte Version des Hermannsdenkmals geschaffen – als Geschenk zum Jubiläum und Zeichen der Verbundenheit – auch Leopoldshöhe ist mit dabei.
Seit Kurzem steht auch am Ortseingang von Leopoldshöhe eine dieser beeindruckenden Figuren: ein knapp vier Meter hoher Stahlschnitt des historischen Symbols, der noch mindestens bis September bewundert werden kann.
Die Idee des Künstlers
Der Künstler erklärt seine Idee so: „Dieser Hermann ist einer von 16 baugleichen Stahlschnitten – jede Kommune im Kreis Lippe erhält eine Figur. Zusammen bilden sie das Projekt ‚Hermann 150 Zoll‘. Damit wird deutlich: Alle 16 Orte zusammen sind das „Land des Hermann“.
Die Skulpturen sind nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch in ihrer Symbolik besonders:
Jede ist exakt 150 preußische Zoll hoch – das entspricht 3.922 Millimetern. Für jedes Jahr seit der Errichtung des Hermannsdenkmals steht also ein Zoll. Zudem ziert jede Figur ein Schild mit 16 Lippischen Rosen, stellvertretend für die 16 Kommunen.
Die Botschaft hinter dem Projekt
Besonders spannend ist die Botschaft hinter dem Projekt: Ursprünglich als nationalistisch aufgeladenes Denkmal errichtet, hat sich die Bedeutung des Hermannsdenkmals über die Jahrzehnte gewandelt. Heute steht der „Hermann“ für viele Menschen in Lippe und ganz OWL als Symbol für Heimat, Zusammenhalt und Offenheit – „ganz ohne nationalem Pathos und großdeutschem Dünkel“, wie Hans Kordes es treffend beschreibt.
Dass das Projekt in der Region auf große Zustimmung stößt, zeigt die Resonanz: Innerhalb nur einer Woche hatten alle 16 Kommunen ihre Teilnahme zugesagt.
Was nach dem Projekt mit dem „Leopoldshöher Hermann“ geschieht, ist aktuell noch offen – aber bis dahin lädt er als modernes Kunstwerk alle Bürgerinnen, Bürger und Gäste zum Innehalten, Nachdenken und Staunen ein.