
Sicherheitskonzepte für den Marktplatz verhindern Veranstaltungen
Leopoldshöhe (rto). Schon seit den Ereignissen der Love-Parade 2010 in Duisburg gibt es einen Orientierungsplan zur Sicherung von Großveranstaltungen in NRW, an den sich die Polizei und die Verwaltungen halten müssen.
Nun gibt es eine neue Art von Gefahren und Angriffen auf Großveranstaltungen in Deutschland. Die Anschläge von Magdeburg, Aschaffenburg und München bleiben deshalb nicht ohne Folgen auch für unsere Region.
In einigen Städten wie z.B. Bad Salzuflen, gibt es bereits gute Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen in der Innenstadt. Dennoch muss klar sein, eine absolute Sicherheit vor Anschlägen von kranken oder ideologisch verwirrten Menschen ausgeübt, kann und wird es nicht geben. Ein gewisses Risiko wird es immer geben.
Darüber war sich auch die Gruppe einig, die sich jetzt vor einigen Tagen im Rathaus von Leopoldhöhe traf.
Bürgermeister Prof. Dr. Martin Hoffmann sprach zusammen mit dem Leiter der Polizeistation Bad Salzuflen, Marc Krumsiek, Leopoldshöhes Ordnungsamtsleiter Frank Sommer und Dietmar Klee, einem der ehrenamtliche Organisatoren der Veranstaltung „Leo Event” über mögliche Einschränkungen für zukünftige Veranstaltungen auf dem Leopoldhöher Marktplatz.
Ergebnis
Als erste Veranstaltung fällt das „Leo Event“ den Ereignissen zum Opfer. Was mit weiteren Veranstaltungen dort im Laufe des Jahres passiert muss noch entschieden werden.
Eine Sicherung des Marktplatzes vor möglichen Angriffen wäre zu kostspielig und kann es nicht geben. Acht bis zwölftausend Euro würde eine einigermaßen sichere Absicherung kosten, sagte Dietmar Klee. „Das kann kein Veranstalter oder Verein leisten”, sagt er.
Nach Auffassung von Frank Sommer und dem Leiter der Polizei würde das auch bedeuten, dass es in diesem Jahr keine weiteren Veranstaltungen auf dem Marktplatz geben wird.
Ein Problem das sicher nicht nur Leopoldshöhe trifft, sondern noch viele weitere kleinere Kommunen in Lippe.
„Deshalb ist das jetzt auch Thema in der Bürgermeisterrunde. Wir haben einen schönen Marktplatz und der soll jetzt nicht mehr genutzt werden, das kann nicht sein”, so Bürgermeister Hoffmann.
Lösungen werden gesucht
„Die Polizei müsse sich zukünftig streng an den Orientierungsrahmen halten“, sagt Mark Krumsiek, „deshalb muss man jetzt in Leopoldshöhe nach Lösungen suchen. Die könnte zum Beispiel in einer sehr großen Absperrung der Innenstadt bei Veranstaltungen auf dem Marktplatz liegen.“
Doch dies, so Frank Sommer, werde ebenfalls nicht einfach, da es Anwohner und den ÖPNV gebe, die berücksichtigt werden müssten.
Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer aber darüber, dass dies nicht nur die Gemeinde Leopoldshöhe und den Marktplatz betreffe, es gehe auch um Veranstaltungen wie Jahrmärkte oder Festumzüge. Hier müsse es dringend Klarheit über Verantwortlichkeit aus der Politik geben.
Dennoch will man sich den Gegebenheiten so einfach nicht hingeben, sondern sucht jetzt nach kreativen Alternativen.