10. „Tatort Forum“ in Leopoldshöhe

Innerhalb kürzester Zeit war der Büchertisch der Autoren ausverkauft. Fotos: Petra Kretschmer

Mit dem 10. „Tatort Forum“ verabschiedet sich eine beliebte Veranstaltungsreihe

Leopoldshöhe (pk) Nach zehn Veranstaltungen „Tatort Forum“ ist nun Schluss. Mit dem Krimi-Dinner: „Lesen bis der Mord kommt“ verabschiedet sich eine beliebte Veranstaltungsreihe mit einer Lesung der beiden Autoren Ulrike Bliefert und Jan-Christoph Nüse – die mit ihrer Literatur unterschiedlicher nicht sein können.

Es war ein spannender Abend, an dem 120 Gäste teilgenommen haben. In bewährter Form wurden zwischen den Lesungen Speisen gereicht. Den Auftakt machte Jan-Christoph Nüse direkt nach der Vorspeise. Nüse, vielen bekannt als Redakteur und Reporter hatte seinen ersten Kriminalroman „Operation Bird Dog“ mitgebracht. Einen historischen Thriller der beweist: „Nichts ist so spannend wie die Wirklichkeit.“

Bis auf den letzten Platz besetzt. Grazyna Zbierski begrüßte mit ihrem Team 120 Gäste und die beiden tollen Autoren…

Seine Zuhörer nahm er mit auf eine Reise in das Jahr 1948 – zur Währungsreform …Zwischen den Mächten der Alliierten treten immer deutlicher unterschiedliche Interessen zutage. Deutschland steht vor einer Zerreißprobe. Die Sowjetunion isoliert West-Berlin. Einige Monate nach der Währungsreform wird der Bankier Dr. Victor Wrede tot aufgefunden.

Neben ihm liegen seine tote Frau und der bewusstlose Sohn Carl. Jahre später sucht Carl Wrede nach den Gründen für den Tod seiner Eltern, denn er ist davon überzeugt, dass seine Eltern ermordet wurden. Dabei stößt er auf einen Betrug während der Währungsreform, der bisher unentdeckt blieb.

Jan-Christoph Nüse…

Und auch unentdeckt bleiben sollte? Nach dem Hauptgang holte Schauspielerin und Autorin Ulrike Bliefert ihr Buch „Die Samariterin“ aus dem Gepäck – einen spannenden Thriller um Manipulation und Selbstzweifel: Susanne Kleinschmitt, von Beruf Krankenschwester, verzichtet auf ein eigenes Leben. Sie pflegt ihre Mutter – eine bösartige Frau, unter deren Tyrannei sie seit ihrer Kindheit leidet.

Susanne ist die sprichwörtliche Samariterin, selbstlos, still, unsicher. Doch dann, ebenfalls aus dem Wunsch heraus zu helfen, beginnt sie einen Briefwechsel mit dem Häftling Andreas Vogel, der in der JVA Diez einsitzt. Den Briefen folgen schon bald Besuche, aus Zuneigung wird schließlich Liebe.

Bei günstiger psychologischer Beurteilung könnte Vogel vielleicht schon bald das Gefängnis verlassen. Es hat den Anschein, dass sich Susannes Leben ganz unerwartet zum Positiven verändert. Doch dann tut sich plötzlich ein Abgrund auf, als sie etwas herausfindet, das sie niemals hätte entdecken dürfen… Das bei so viel Spannung, der Büchertisch der beiden Autoren nach kurzer Zeit ausverkauft war, verwundert da nicht.

…und Ulrike Bliefert.

Gerne signierten Bliefert und Nüse ihre Bücher. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verkündete Grazyna Zbierski am Ende der Veranstaltung das Aus vom „Tatort Forum“. 10 Jahre lang organisierte die Büchereileiterin mit ihren Team das „Krimi – Dinner“.

Räumlichkeiten wie die Festhalle in Asemissen und das Forum in der Grundschule Süd waren die Bühne für viele bekannte Autoren, die im Laufe der Jahre zwischen Vorspeise und Hauptgericht ihre Bücher vorgestellt und interessante Episoden aus ihrem Schriftstellerleben zum Besten gaben.

„Es wird zwar kein weiteres Krimi-Dinner mehr geben, aber gewiss weitere interessante Lesungen“, so Zbierski.

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