Dorffunk-App hat 320 aktive Nutzer

Als Koordinatorin, Redakteure und Lernbegleiter verstehen sich (v.l.) Burkhard Kleine, Manuela Outiti, Jennifer Gerhard und Hans-Dieter Stönner. Foto: Privat

Die „bloggende“ Gemeinde Lipperreihe vereint Alt und Jung

Oerlinghausen-Lipperreihe (pk). Innerhalb von vier Monaten hat sich in Lipperreihe unter dem Motto „Dialog trifft Digital ganz Lokal“ eine Menge getan. Die Dorffunk-App hat 320 aktive Nutzer und 700 Besucher werden monatlich auf der Plattform www.lipperreihe.info gezählt.

Hinzu kommt ein gemeinschaftlich erreichtes, tolles Ranking bei Google. „Mit vorsichtigem Respekt kann man von einer digitalen Revolution in Lipperreihe sprechen“, meint dazu die Koordinatorin Manuela Outiti. Das Ziel der digitalen Bürgerplattform ist es, das Leben in Lipperreihe transparent darzustellen, einen Rundumblick in den Alltag zu verschaffen und Hemmschwellen und Ängste vor der Digitalisierung abzubauen.

Gleichzeitig aber auch Verantwortung zu übernehmen, ein regelmäßiges digitales Lernangebot vor Ort zu integrieren, damit sich Potenziale überhaupt entfalten können. Die Lipperreiher Bürgerplattform enthält aktuelle, lokale Berichte, sie vermittelt zugleich ein persönliches Gefühl und unmittelbare Nähe. Denn die Nutzer sind dicht dran am Geschehen ihrer Mitbürger, es entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis.

Zusätzlich bieten sich viele Ansatzpunkte für authentische und individuelle Erfahrungsberichte, Hilfsangebote und Geselligkeit. „Wenn heute von Vernetzung die Rede ist, dann müssen sowohl Vernetzung im Sinne neuer und persönlicher Zusammenarbeit als auch die digitale Vernetzung thematisiert werden“, sagte Manuela Outiti. Die Bürgerplattform stehe für beides, das mache sie so erfolgreich.

Jedes Foto und Video habe einen Bezug zum Ort und könne eine Geschichte erzählen und Emotionen wecken. Je emotionaler der Inhalt, desto größer die Kraft der Verbreitung und Identität mit dem Lebensumfeld und der Gestaltung der eigenen Bürgerplattform. „Der intensive Zeiteinsatz, um vor allem die ältere Generation mitzunehmen, lässt den Funken überspringen, dass auch im Alter die Digitalisierung nicht mehr ignoriert wird und ein Zustand der Euphorie sich entwickelt hat“, stellte Manuela Outiti fest.

„Meine größten Vorbilder sind mittlerweile die 80- bis 87-Jährigen, die sich nur aus diesen Gründen das erste Smartphone gekauft haben und sich mit Begeisterung auf Entdeckungsreise befinden und das Wissen wie einen Schwamm aufsaugen. Unterstützung bieten mehrere Digital-Lotsen und unterschiedliche digitale Lernmethoden im AWO-Stratehaus, die jeder kostenlos direkt im Ort nutzen kann.“

Highlights sind immer wieder die Bilder, die mit Begeisterung geteilt werden – Schnappschüsse von Projekten, besondere Momente, lachende Nachbarn oder die gefräßige Schnecke am Pilz. Ideen gibt es genug, aber das Projekt braucht auch mehr Onlinebotschafter, die für und über den Stadtteil berichten „Jeder kann mitmachen und auch eigene Ideen einbringen“, erklärt Manuela Outiti.

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