Oerlinghausen-Helpup. Die Helpuper müssen einen besonderen Draht zu Petrus haben, denn mit der Eröffnung des Nikolausmarktes hörte der Nieselregen schlagartig auf und lockte viele Besucher an.
Ob nun die Schlittenkufen eingefroren oder die Rentiere erkältet waren, konnte niemand mit Bestimmtheit sagen. Jedenfalls kam der Nikolaus diesmal umweltgerecht mit einem Elektroauto der Stadtwerke angefahren. Nikolaus „Marko 1.“, stilecht im roten Mantel, mit weißem Rauschebart und einem großen Sack auf dem Rücken, bahnte sich einen Weg durch die Menge. Doch der von den Kindern sehnsüchtig erwartete Augenblick, die Verteilung der Schoko-Nikoläuse, sollte noch einen Moment warten. Bürgermeister Dirk Becker wünschte sich erst einmal ein Gedicht von den Kindern.
Anscheinend gibt es jedoch nur schüchterne Kinder in Helpup, die sich nicht in das Rampenlicht der Bühne trauten. Daher stimmte Bürgermeister Becker kurzerhand selbst ein Weihnachtslied an, in das die Umstehenden mit einstimmten. Mit Unterstützung einer Abordnung der Oerlinghauser Patenkompanie des Panzergrenadierbataillons aus Augustdorf fand danach schnell jeder Schokoladen-Nikolaus einen begeisterten Abnehmer und sorgte für strahlende Gesichter bei den Kleinen. Auch sonst hatte der Helpuper Nikolausmarkt wieder einiges zu bieten. Auf 20 Ständen gab es Weihnachtsgeschenke und selbstgebastelte Adventsartikel zu kaufen. Der Verein „Help-up mit Herz und Hand“ verteilte für eine kleine Spende Stutenkerle, mit deren Erlös notleidende Kinder in Rumänien unterstützt werden. Ein Vorhaben das viele Helpuper Bürger unterstützten, denn die 200 Stutenkerle erbrachten eine Spendensumme von rund 800,00 Euro.
Doch auch die kulinarischen Genüsse fehlten nicht. Mitglieder der Kirche am Bahnhof lockten mit ihren schon traditionellen Fleischspießen und die Feuerwehr kümmerte sich um den nötigen Nachschub an Bratwürstchen. Auf eine ganz besondere Idee kam die Festwagengesellschaft „Auf der Neustadt-Osterheide“. Bei ihnen fuhr der Nikolaus auf weihnachtlich geschmückten Harley-Davidson Motorrädern vor.
Besonders beliebt bei den kleinen Besuchern, war das Stockbrotbraten am Lagerfeuer der Augustdorfer Soldaten. Die „Drei vom Nikolausmarkt“, Wolfgang Hunke, Hans-Werner Rottschäfer und Andreas Parschau hatten sich wieder in Schale geworfen um ihre Feuerzangenbowle anzubieten, während der Glühwein bei einem kleinen oder längeren Geplauder im Zelt des VVV genossen wurden. Viel Anklang fand auch der CVJM-Posaunenchor mit seinen weihnachtlichen Liedern und der Auftritt einer Bläsergruppe der Oerly Musikschule unter der Leitung von David Clarke. Wichtig für einen reibungslosen Ablauf und nicht zu vergessen, die Helfer an der Spülmaschine sorgten für den nötigen Nachschub an Gläsern.
Der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsverein Walter Knörrich war mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden. Er teilte mit, dass der diesjährige Erlös des Marktes beim Verein verbleibt, um damit im nächsten Jahr die die Bahnhofstraße weihnachtlich auszuschmücken. (Jürgen Hohendorf)
