„Wir wurden häufiger als zuvor alarmiert“

Frische Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner für Oerlinghausen: (von links) Carisma Brandenburg, Timo-Alexander Strunk, Constanze Fitzon, John-Christopher Reigate, Jerome Hantke, Peter Schmidt, Michelle Dorenkamp, Patrice Hantke, Jannes Gehrmann, Daniel Freyer und Oberfeuerwehrfrau Mirijam-Sophie Schröer. Foto: Feuerwehr Oerlinghausen

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oerlinghausen

Oerlinghausen (pk). „Wir bleiben ein verlässlicher Partner in Sachen Sicherheit in Oerlinghausen“, versicherte Thomas Kronshage, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr in der Bergstadt. In der Mensa der Heinz-Sielmann-Schule zog die Wehr eine Bilanz des Jahres 2019. Deutlich mehr Einsätze als zuvor wurden im Vorjahr verzeichnet.

Wurden die Blauröcke 2017 und 2018 lediglich 166 bzw. 168 alarmiert, mussten sie 2019 sogar 220 Mal ausrücken. Bei der Mehrzahl der Einsätze (115) war technische Hilfe erforderlich, 86 Mal mussten Brände bekämpft werden. Etwa zwei Drittel der Einsätze fanden tagsüber statt. „Ich hoffe, dass sich die große Zahl der Alarmierungen vor allem im Tagesbereich nicht noch erhöht“, meinte Kronshage. „Dann könnte es eventuell doch zu Unmut bei den freistellenden Unternehmen kommen.

Glücklicherweise konnte die Zahl der Kameraden aus anderen Feuerwehren, die uns tagsüber unterstützen, nochmals erhöht werden. Ab diesem Jahr sind allein aus Leopoldshöhe drei Kameraden dabei. Die Unterstützung bei größeren Einsatzlagen mit einer Staffel in Augustdorf und Leopoldshöhe/Asemissen lässt sich aufgrund der guten Tagesverfügbarkeit von Kräften weiter realisieren.“ Insgesamt umfasst die Wehr 106 Aktive, darunter 17 Frauen.

Dem Löschzug Helpup gehören 44 Aktive an, in Oerlinghausen sind es 62. Der Musikzug hat 31 Mitglieder. Um den Nachwuchs ist es gut bestellt. In der Jugendfeuerwehr engagieren sich 50 Kinder und Jugendliche, unter ihnen acht Mädchen. „Ein Jahr mit vielen Einsätzen aller Art liegt hinter uns, immer haben die Einsatzkräfte ihr Bestes gegeben, um betroffenen Personen zu helfen oder diese zu retten“, stellte Kronshage fest.

Leider gelinge das trotz bester Ausbildung Motivation und Ausrüstung nicht immer. Besonders tragisch sei es, wenn persönliche Bindungen zu den Verunfallten bestehen wie im Fall des Kameraden Torben. „Dies sind Einsätze die uns allen erspart bleiben sollten“, meinte der Wehrführer. „Unglaublich groß war die Anteilnahme im Bereich der Feuerwehren und Hilfsorganisationen.

Außerdem gab es eine sehr gute Nachsorge durch die Kräfte der Psycho-Sozialen Unterstützung. Als ausgesprochen erfreuliche Ereignisse nannte Kronshage zum Beispiel die Indienststellung des HLF 20 in Helpup, eine sehr gelungene Freizeit der Jugendfeuerwehr in Frankreich, einige motivierte Neuzugänge in die Feuerwehr, eine gute Kameradschaft und ein großes Interesse an Aus- und Fortbildung.

Im laufenden Jahr werde der Zugang von einem MLF NRW für den Standort Helpup und einem HLF 20 für Oerlinghausen erwartet. Mit der beginnenden Ausschreibung für das LF 10 Oerlinghausen in 2023 könne der komplette Fuhrpark der Feuerwehr erneuert werden. Bürgermeister Dirk Becker und Kreisbrandmeister Karl-Heinz Brakemeier bekundeten in Grußworten ihren Respekt vor den ehrenamtlich erbrachten Leistungen der Wehrleute.

Mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurden geehrt: Ute Heistermann, Dominik Meyer und Marc Ludwig. Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Jahre Mitgliedschaft erhielten Jürgen Fillies, Thomas Röder, Michael Uhde, Matthias Sielemann und Günter Ilskens.

Seit 40 Jahre gehören der Feuerwehr an Martin Janke, Rüdiger Köster und Peter Gieb.

Vor 45 Jahren traten bei Udo Bollhorst, Fritz Hellkamp, Frank Adam, Klaus Fillies, Michael Kretschmer, Klaus Sieveke, Henning Tödtmann, Hauke Tödtmann und Jochen Tilleke. Seit 55 Jahren ist Kurt Welzel in der Feuerwehr. Werner Brinkmann trägt bereits seit 75 Jahren den blauen Rock.

Anzeige