Löschzug Helpup stellt neues Fahrzeug vor

Der Helpuper Löschzugführer Michael Sielemann (vorn) und Pressesprecher Christian Stüber stellten das neue Mittlere Löschfahrzeug vor.

Oerlinghausen-Helpup (pk). Als erste Wehr im Kreis Lippe hat der Löschzug Helpup ein Einsatzfahrzeug erhalten, das dem neuen Landeskonzept entspricht. Die Bezeichnung lautet „Mittleres Löschfahrzeug NRW“ – es ist aber alles andere als Mittelmaß: Durch seine umfangreiche Ausstattung kann es für die meisten Einsätze auch allein genutzt werden. Löschzugführer Michael Sielemann: „Damit ist unsere Schlagkraft deutlich gestiegen.“

Mittlere Löschfahrzeug rückt als erstes aus

Was erforderlich ist, um Brände zu löschen, technische Hilfe zu leisten und Menschenleben zu retten, wird im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Oerlinghausen festgeschrieben. Bereits vor vier Jahren wurde vermittelt, dass im Helpuper Löschzug zwei der drei Fahrzeuge ersetzt werden sollten. Nach 2018 erfolgte jetzt eine weitere Neuanschaffung. „Das Mittlere Löschfahrzeug wird immer als erstes ausrücken“, erläuterte Sielemann. „Wir können schnell und mit wenig Personal einen kompletten Erstangriff vornehmen.“

220 PS-starke Fahrzeug ist gut durchdacht bestückt

Der 220 PS-starke Wagen sei recht wendig und vor allem gut durchdacht bestückt. „Man macht die Rollverkleidung auf und hat gleich alles vor Augen, es gibt keine zweite Ebene. Alles ist griffbereit und leicht zu bedienen“, sagt der Wehrführer. „Als uns das Konzept vorgestellt wurde, waren wir sofort überzeugt.“

Auf besonderen Wunsch des Helpuper Löschzuges kann der eingebaute Tank bis zu 1.100 Liter Wasser aufnehmen. Die weitere Ausstattung reicht von der Rettungsschere bis zum Seifenspender und zum Desinfektionsmittel. Verbesserungen seien zudem die Kreiselpumpe, der Stromgenerator und der eingebaute Lichtmast. Die Besatzung besteht aus dem Fahrer und fünf Einsatzkräften. In der Doppelkabine sind schon die Atemschutz- und anderen Geräte vorhanden. „Wenn der Angriffstrupp aussteigt, ist er gleich einsatzbereit“, sagte der Wehrführer weiter.

„Mit dem neuen Fahrzeug sind wir vollkommen unabhängig, das hatten wir vorher nicht“, betonte er. Es müsse nicht gleich der gesamte Fuhrpark ausrücken, zumal tagsüber nur wenige Wehrleute zur Verfügung stünden. Dies habe sich erst kürzlich bei einem Einsatz an der Marktstraße gezeigt. Bei dieser Premiere für das Mittlere Löschfahrzeug stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Eine Heizungsanlage war keineswegs defekt, sondern stieß nur ungewöhnlich viel Rauch aus.

Die Corona-Krise machte besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. So fuhren nur zwei Feuerwehrleute zur Herstellerfirma nach Süddeutschland, um den Wagen abzuholen. Die Einweisung dort erfolgte auch ausschließlich draußen auf dem Werksgelände. In kleinen Gruppen zu je drei Personen und viel Abstand machten sich anschließend 25 Helpuper Wehrleute mit dem Fahrzeug vertraut. Die offizielle Übergabe wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Löschzug ist technisch bestens ausgestattet

Das Konzept entsprang dem Projekt „FeuerwEhrensache“, mit dem das Land Nordrhein-Westfalen die Zukunft der Freiwilligen Wehren zu sichern suchte. Es sollte eine „motivierende Technik zur Verfügung gestellt werden, denn die Feuerwehr muss in der Fläche erhalten bleiben“. Der Helpuper Löschzugführer Sielemann zeigte sich mit dem Ergebnis hochzufrieden. „Wir sind jetzt technisch bestens ausgestattet und können stolz darauf sein.“ In personeller Hinsicht gebe es ebenfalls keine Probleme. „Wir sind gut aufgestellt und dank des neuen Fahrzeugs ist für die 44 Aktiven der Dienst jetzt attraktiver. Aber wir haben immer noch einen Spind frei für jemand, der uns unterstützen möchte.“

Die technische Ausstattung an Bord ist für zahlreiche Einsatzzwecke geeignet.

 

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