Projektwoche in der AWO-Kita in Helpup

Die kleinen und großen Köche auf einen Blick. Foto: pk

„Gesundes Essen“ war das Thema der Woche

Oerlinghausen-Helpup (pk). Wie legt man Kindern gesunde Ernährung nahe? Informationen sind sicherlich gut, noch besser ist es aber, wenn sie eigene, praktische Erfahrungen sammeln können.

Eine Woche lang bildete „Essen“ das beherrschende Thema in der AWO-Kindertagesstätte an der Osterheide. Fünf Auszubildende führten das Projekt durch. Heute dürfen Emma und Lennon in der Kita zum ersten Mal mit einem Küchenmesser hantieren. Die beiden Fünfjährigen besuchen die Kindertagesstätte der AWO an der Osterheide und bereiten gerade den Obstsalat vor.

Es stellt sich heraus, dass sie beim Zerteilen der Früchte schon recht geschickt sind. Kein Wunder, denn zu Hause helfen sie ja auch in der Küche. „Ich habe sogar ein eigenes kleines Messer. Es ist grün und hat rote Punkte“, sagt Emma. „Meistens bin ich so flink, dass Mama gar nicht mitkommt.“ Gesunde Ernährung wird in der Kita ohnehin groß geschrieben.

Es beginnt bereits beim abwechslungsreichen Frühstück und das Mittagessen wird täglich frisch in der Kita gekocht. Die fünf angehenden Erzieherinnen wollten aber noch mehr erreichen. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, das komplexe Thema ganzheitlich anzugehen und die Kinder stets einzubeziehen.

Neben Emma und Lennon hatten sich noch zehn weitere Kinder freiwillig für die Teilnahme an dem Projekt gemeldet. „Sie machten es uns relativ leicht“, berichtet Sophie Johann-Eusterhus, eine der Azubis. „Denn sie brachten ein großes Interesse und viel Vorwissen mit.“ Die meisten wussten schon, dass Vitamine und Kohlehydrate wichtig sind und dass Fast Food zu viel Fett enthält.

Auf die Frage nach der Lieblingsspeise nannten die Kinder zur Überraschung der Azubis unter anderem Spinatlasagne und Grünkohlchips. „Ein Körnerbrot backen“ lautete die erste praktische Aufgabe. Im Sinne weitreichender Mitbestimmung durften die Kinder die Art der Körner selbst entscheiden. Das Ergebnis überzeugte auch die Kita-Leiterin Katrin Hunnekuhl. „Das ist wirklich lecker geworden“, meinte sie beim Probieren.

Unter der Anleitung von Hanna Wattenberg (hinten, links) und Sophie Johann-Eusterhus bereiteten Jannis (5) und Sofia (4) leckere Müsliregel zu.

Einen Tag später lernten die Kinder, aus welchen Bestandteilen ein Müsliriegel besteht und trugen die Trockenpflaumen, Haferflocken und den Honig aus dem Vorratsraum zusammen. Und bevor Emma und Lennon zum Messer griffen, konnten sie Wünsche äußern, welche Obstsorten verwendet werden sollten. „Also ich esse gern grüne Weintrauben und Äpfel, weil die so saurig und lecker sind“, erklärte Lennon.

Emma hingegen sprach sich für Birnen, Ananas und Bananen aus. Beim Besuch im Supermarkt suchten sie dann die bevorzugten Früchte aus und brachten sie stolz in die Kita-Küche. Mit einem Ernährungs-Memory und anderen selbst entwickelten Spielen handelten die fünf Auszubildenden die theoretischen Aspekte des Themas ab. Darüber hinaus verteilten Alina Zach, Sophie Johann-Eusterhus, Bianca Reineke, Hanna Wattenberg und Denise König auch Kameras an die Kinder.

Sie hielten damit alles im Foto fest, was ihnen im Laufe der Woche auffiel. Am Ende entstand daraus ein Ernährungsbuch, das die Kinder individuell anmalen konnten. Das Projekt wurde schließlich am Berufskolleg für das Sozial- und Gesundheitswesen in Bielefeld bewertet.

Das Fazit der angehenden Erzieherinnen: „Die Kinder waren sehr offen, nahmen unsere Vorschläge gern an, brachten aber auch viele eigene Ideen ein.“

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