Die SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock und Dennis Maelzer beraten mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum über Folgen von Putins Krieg in NRW und Lippe.
Kreis Lippe. Fliehende und verängstigte Menschen, weinende und erschöpfte Kinder, dazu Tote und Verletzte sowie unendlich viel Leid und Zerstörung: „Die Bilder, die uns aus der Ukraine erreichen, sind erschütternd und machen uns fassungslos“, erklären die lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock und Dennis Maelzer. Wie dramatisch die Situation vor Ort ist, schilderte ihnen jetzt Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine.
Zusammen mit Jakub Wawrzyniak, Generalkonsul von Polen, war die ukrainische Diplomatin in einer Sondersitzung der in der SPD-Landtagsfraktion zu Gast. Gemeinsam befassten sie sich mit der Lage und dem Leid der Menschen vor Ort, die der russische Überfall auf die Ukraine ausgelöst hat, und den Auswirkungen des Krieges auf NRW. „Die SPD-Fraktion verurteilt Putins Krieg aufs Schärfste“, sagt Dennis Maelzer. „Unsere volle Solidarität gilt der Ukraine“, ergänzt Ellen Stock. Beide sind sich sicher: „Die Folgen von Putins Krieg werden wir auch im Kreis Lippe spüren.“ Nun müsse sich Nordrhein-Westfalen vor allem darauf vorbereiten, Flüchtenden zu helfen.
Mehr als 520.000 Menschen aus der Ukraine geflohen
Eindrucksvoll und mitfühlend schilderte Generalkonsulin Shum die Lage der Menschen in ihrem Land. Der Wille zum Widerstand in der Bevölkerung sei immens. Gleichzeitig fliehen Hunderttausende vor den Kämpfen. Laut UN-Angaben sind seit Beginn der Angriffe mehr als 520.000 Menschen aus der Ukraine geflohen, davon alleine 375.000 nach Polen. Darunter sind vor allem Frauen und Kinder. „Wer wie wir selbst Kinder hat, dem geht das Leid der Menschen und der Familien unter die Haut“, sagen Stock und Maelzer. Und immer wieder komme der Gedanke auf: „Das könnten auch wir sein.“ Deshalb müsse nun alles unternommen werden, um zu helfen.
„Wir begrüßen ausdrücklich, dass die polnische Regierung die Grenze zur Ukraine offen hält und Flüchtende so schnell und unbürokratisch wie möglich über die Grenze kommen lässt“, sagen Stock und Maelzer. „Viele von ihnen werden wohl auch nach Nordrhein-Westfalen und damit zu uns die Region kommen.“
Solidarität und Hilfe
Darauf muss sich das Land gemeinsam mit den Kommunen einstellen. „Wir sind solidarisch und werden helfen, wo wir helfen können. Dabei müssen wir die Menschen in Lippe mitnehmen.“ Die Lage auf den Wohnungsmärkten in vielen Kommunen sei angespannt. Massenunterkünfte in Pandemiezeiten seien schwierig zu handhaben. „Wir brauchen deshalb in NRW ein kluges Konzept, wie eine Unterbringung geordnet sichergestellt werden kann“, erklären Stock und Maelzer. Beide begrüßten es, dass sich der Kreis Lippe und Landrat Dr. Axel Lehmann längst dem Thema angenommen und Planungen dazu begonnen hätten. „Wir Lipperinnen und Lipper haben durch die Verbindungen zu unserer Partnerstadt Lutsk sicherlich noch einmal eine besondere Beziehung zur Ukraine und die Verpflichtung, Hilfe zu leisten“, sagen Stock und Maelzer.
Ebenso würden die Aggressionen Putins zeigen, wie dringend die Energieversorgung von russischen Importen unabhängig werden müsse. „Je zügiger der Ausbau der Erneuerbaren gelingt, desto besser“, sagen Stock und Maelzer. Denn die vergangenen Wochen hätten unterstrichen, dass eine nachhaltige und sichere Energieversorgung nicht nur eine entscheidende Rolle für Wirtschaft und Klima, sondern auch für unsere Sicherheitsinteressen spiele. „Hier beweist Bundeskanzler Olaf Scholz Führungsstärke und richtet die deutsche Politik neu aus.“
Informationen des Kreises Lippe zur Lage in der Ukraine, zur Hilfsmöglichkeiten und Anlaufstellen sind unter www.kreis-lippe.de/hilfe-fuer-ukraine zu bekommen.