Gastronomie ist wieder eröffnet

Thorsten Bökenbrink vom "Cafe Fahrzeit" in Leopoldshöhe nimmt Stellung für all seine Kollegen. Foto: Petra Kretschmer

Auflagen erschweren den Neustart

Leopoldshöhe (pk) Sehnsüchtig haben die Gastronomen und Caféhausbetreiber auf den Startschuss gewartet – am 11. Mai war es dann endlich soweit – Restaurant und Cafés haben wieder geöffnet.

Der Shutdown hat für immense Verluste gesorgt, für alle ging es um ihre Existenz. Sieben lange Wochen blieben ihre Türen geschlossen – keine Gäste, keine Veranstaltungen, keine Einnahmen. Seitens der hohen Auflagen der Landesregierung sind die Türen nun wieder geöffnet, doch die Normalität ist noch nicht wieder eingekehrt.

Wirte mussten Logistikkonzepte entwerfen und die notwendigen Abstände zu vermessen. Gästelisten wurden zur Pflicht und die Bedienung kommt nun mit Mundschutz an den Tisch.

Zwar gibt es statt Essen aus dem Pappkarton nun wieder dampfende und liebevoll angerichtete Speisen im Restaurant oder Café – den eigenen Wohnzimmertisch hat man sich ja doch in den letzten Wochen leid gesehen – die neue Notwendigkeit zur Vorsicht hemmt jedoch noch den Appetit der Gäste. So wie vor der Schließung Mitte März wird es zunächst nicht mehr sein. Das schöne Wetter wird aber immerhin die Biergärten im Rahmen des Möglichen füllen. Wir haben uns einmal umgehört und nach dem aktuellen Stand in der Gastro-Szene gefragt…..Aus dem Asemisser „Café Fahrzeit“ hat uns – stellvertretend für all seine Kollegen – Thorsten Bökenbrink ein Statement zum jetzigen Stand abgegeben.

Unser Interview mit dem Gastronom Thorsten Bökenbrink aus dem „Cafè Fahrzeit“ in Leopoldshöhe-Asemissen:

Redaktion: Kam die Aufforderung zur Schließung überraschend oder haben die Gastronomen damit gerechnet?

Bökenbrink: Die Schließung war absehbar, jedoch war die Länge überraschend lang – förderte aber auch die Kreativität in Sachen Angebote.

Redaktion: Haben Sie während der Zeit einen Abhol- oder Lieferservice angeboten?

Bökenbrink: Wir vom „Café Fahrzeit“ hatten, wie viele meiner Kollegen auch,  einen Liefer- oder Abholservice für Speisen im Angebot und Dank unserer eigenen Kreativität auch für Cocktails. Angebote, die sehr gut angenommen wurden. Mein Dank an unsere Gäste.

Redaktion: Wie schnell konnten die auferlegten Bedingungen durch die Landesregierung zur Wiedereröffnung umgesetzt werden?

Bökenbrink: Nachdem die Verordnung auf den Markt gebracht wurde, konnte diese in unserem Haus relativ schnell umgesetzt werden. Unsere Tische wurden im Innenbereich kurzerhand von zehn auf fünf reduziert und die Terrasse bietet außerdem viel Platz. Andere Gastronomiebetriebe hatten da bestimmt mehr Schwierigkeiten.

Redaktion: Wie erleben Sie das Verhalten Ihrer Gäste heute – noch zurückhaltend, oder beherrscht die Normalität wieder unseren Alltag?

Bökenbrink: Noch sind die Gäste verunsichert und die Besucherzahlen noch zurückhaltend. Doch die Lockerung zum Pfingstwochenende – dass sich nun Gruppen von bis zu zehn Personen im öffentlichen Raum treffen dürfen – entspannt die Lage etwas. Die Kontakte müssen jedoch einer Rückverfolgung – im Sinne der Namentlichen Registrierung und der Adresse – bleiben müssen. Dadurch dass die Gästezahl aber reduziert ist, sind Reservierungen auch weiterhin sinnvoll.

Redaktion: Halten Sie die neuen Kontaktregelungen für sinnvoll?

Bökenbrink: Sinnvoll auf jeden Fall. Sie dient dazu unsere Mitarbeiter und Gäste des Lokals zu schützen. Welche weiteren Lockerungen in diesem Jahr noch möglich sind, kann denke ich niemand sagen. Das hängt auch von der „Mitarbeit“ der Gäste zur Umsetzung der Schutzmaßnahmen ab. Diese helfen uns allen die Krise gesund und sicher zu überstehen. Nicht wir Gastronomen haben die Schutzverordnung (Erfassungsbogen…..) gemacht – sie ist aber für uns existenziell wichtig und muss eingehalten werden. 

 

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