Jüdische Gemeinden: Gemeinsam gegen Hass

Trafen sich zum Gespräch in der Synagoge (v.li.): Landrat Dr. Axel Lehmann, Heike Görder (CDU), Prof. Matitjahu Kellig, Henning Welslau (SPD), Ute Meyer (FDP), Werner Loke (Bündnis 90/Die GRÜNEN) und Ursula Jacob-Reisinger (Die LINKE). Foto: Privat

Landrat Dr. Axel Lehmann trifft sich mit Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde

Kreis Lippe/Herford. Wie lässt sich Anti-Judaismus bekämpfen und Toleranz und Respekt fördern? Und wo endet Toleranz gegenüber Menschen, die Hass verbreiten?

In einem gemeinsamen Gespräch hat sich der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Herford/Detmold, Prof. Matitjahu Kellig, und Landrat Dr. Axel Lehmann darüber ausgetauscht, wie sich die Situation für Menschen jüdischen Glaubens in Lippe darstellt und wie das Sicherheitsgefühl von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in Ostwestfalen-Lippe nachhaltig verbessert werden kann.

Treffen in der Herforder Synagoge

Beim Gespräch in der Herforder Synagoge, an dem auch Henning Welslau (SPD), Heike Görder (CDU), Werner Loke (Bündnis 90/Die GRÜNEN), Ute Meyer (FDP) und Ursula Jacob-Reisinger (Die LINKE) als Vertreter der Kreistagsparteien teilnahmen, wurden Ansätze diskutiert, wie sich Erinnerungskultur heute so gestalten lässt, damit ein Bewusstsein dafür geschaffen wird.

Judenhass als Gesellschaft überwinden

„Das Judentum ist ein fester Bestandteil Deutschlands. Dass sich Juden in Deutschland nicht sicher fühlen, ist unerträglich. Damit wir Judenhass endlich als Gesellschaft überwinden, müssen wir neue Wege gehen und bei der Erinnerungskultur Formate einsetzen, die Menschen auch heute noch emotional erreichen. Der ,Toleranz-Tunnel` ist hierfür ein sehr gutes Beispiel, das ich mit voller Überzeugung in Lippe unterstützen werde“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Sascha Schmittutz, Projektkoordinator der Projekte „NRWeltoffen“ und „Demokratie leben“ Menschen beim Kreis Lippe führt seit 2018 Workshops und Schulungen durch, um Menschen aller Altersgruppen anzusprechen. Die Planungen, den besagten Toleranz-Tunnel mit entsprechenden Begleitprojekten nach Lippe zu holen, laufen bereits.

„Toleranz-Tunnel“ – Wanderausstellung an Publikums-starken Orten

„Mit der Wanderausstellung in Form eines begehbaren Tunnels wollen wir genau das erreichen: Menschen da abholen, wo sie sich aufhalten, sie zum Nachdenken bringen und emotional berühren.“, so Schmittutz. „Die Toleranz-Tunnel sind ein Projekt der Gesellschaft für die Gesellschaft,“ unterstreicht Prof. Matitjahu Kellig.

Die sogenannten Toleranz-Tunnel werden an Publikums-starken Orten aufgestellt, zum Beispiel auf Marktplätzen und in anderen öffentlichen Räumen. Begleitende Informations- und Trainingsmaterialen werden für Schulen, Unternehmen und Institutionen am jeweiligen Ausstellungsort zur Verfügung gestellt und intensivieren so die durch den Tunnel erzeugten Impulse.

Weitere Themen waren mögliche Bildungsprojekte für junge Menschen, wie beispielsweise Besuche der Gedenkstätte Ausschwitz und die Frage, wie dauerhafte Präsentationsmöglichkeiten für jüdische Kultur in der Region aussehen könnten. Weitere Informationen gibt es auf www.toleranz-tunnel.de

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