Krisenstab „Ukraine“ tagt

Fotoquelle: Kreis Lippe

Betroffenen in Lippe und der Ukraine wird breite Unterstützung zugesagt

Der Krieg in der Ukraine ist allgegenwärtig, erste Flüchtlinge erreichen den Kreis Lippe, Hilfstransporte machen sich auf den Weg in die Krisenregion. „Wir als Kreis beschäftigen uns seit Beginn der Kriegshandlungen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln sehr intensiv mit dem Thema“, berichtet Landrat Dr. Axel Lehmann. Um die breite Palette an Themen strukturiert koordinieren zu können, hat er einen kleinen Krisenstab „Ukraine“ eingesetzt, der heute das erste Mal getagt hat.

„Natürlich wollen wir zu allererst sicherstellen, dass alle Geflüchteten, die gerade in unsere Städte und Gemeinden kommen, gut untergebracht und versorgt werden. Die Kommunen leisten hier hervorragende Arbeit“, betont der Landrat. „Doch wir haben auch die Krankenversorgung, die psychologische Betreuung, den Zivilschutz oder die Kommunikation der Flüchtlinge mit den zurückgebliebenen Angehörigen in der Ukraine fest im Blick“.

Mit der Ausländerbehörde, dem Kommunalen Integrationszentrum, dem Bevölkerungsschutz und der Bundeswehr sitzen im Krisenstab kompetente Ansprechpartner zusammen, die in den kommenden Wochen regelmäßig die Lage bewerten und Maßnahmen anstoßen werden. Alle lippischen Kommunen werden über ihre eigenen Ereignisbezogenen Krisenstäbe unterrichtet oder auf diesem Weg um Unterstützung gebeten.

Hilfstransporte

Im Krisenstab anwesend war auch Udo Möller, ehemaliger Leiter der Kreispolizeibehörde und seit 2014 Head Of Operations der European Union Advisory Mission Ukraine in Lviv (ehemals Lemberg). Er berichtete eindrucksvoll von den ersten Angriffen auf das Land, den beginnenden Flüchtlingsströmen und leeren Regal in allen Supermärkten. Gemeinsam mit den südostlippischen Städten Blomberg, Lügde und Schieder-Schwalenberg organisiert er einen großen Hilfstransport in die zuständigen Koordinierungsstellen nach Polen. „Die große Hilfsbereitschaft ist überwältigend. Dennoch sollten Hilfstransporte nicht eigenständig über die Grenzen der Ukraine erfolgen“, unterstreicht er. Hier sollten sich alle vorab informieren, welche Stellen in Polen die Hilfsgüter annehmen und verteilen.

Sprachmittler gesucht

Um den Geflüchteten bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen, sucht der Kreis Lippe über sein Kommunales Integrationszentrum (KI) Übersetzer oder Personen mit guten Kenntnissen der ukrainischen Sprache. Sie sollen beim Ankommen in Lippe und Behördengängen helfen. Interessierte können sich bei Dr. Frank Klute beim KI des Kreises Lippe unter f.klute@kreis-lippe.de oder unter (0 52 31) 62-1483 melden. 

Zivilschutz

Auch wenn die Nachrichtenlage besorgniserregend ist, so lässt der Krieg in der Ukraine im Moment nicht erwarten, dass es zu einem Verteidigungsfall der Bundesrepublik auf deutschem Gebiet kommt. „Wir behalten natürlich auch den Bereich Zivil- und Katastrophenschutz hier in Lippe im Blick“, erklärt Landrat Dr. Lehmann.

Informationen online

Auf der Webseite der Kreisverwaltung sind Informationen rund um die Hilfe für die Ukraine unter www.kreis-lippe.de/hilfe-fuer-ukraine zusammengestellt.

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