Mythos Varusschlacht im Alltag: Eine außergewöhnliche Fußgängerampel mit den bekannten lippischen Figuren Hermann und Thusnelda erweitert die Sammlung des Lippischen Landesmuseums Detmold
Detmold. In der Abteilung Mythos Varusschlacht wird ab sofort eine außergewöhnliche Ergänzung präsentiert: eine Fußgängerampel, die nicht nur die üblichen Verkehrsregeln, sondern auch die lippische Geschichte widerspiegelt. Die rote Ampelfigur zeigt den Umriss von Hermann, den legendären Cheruskerhelden, ein Symbol für die Region, das Land des Hermann. Die grüne Ampelfigur präsentiert Thusnelda, die Gattin des Cheruskerfürsten.
Während Mainz die berühmten Mainzelmännchen und Emden die Ottifanten des Komikers Otto Waalkes an den Ampeln präsentiert, können in Lippe, genauer gesagt im Detmolder Ortsteil Hiddesen, seit 2020 die Figuren Thusnelda und Hermann bewundert werden.
Mythos Varusschlacht im Alltag
Treibende Kraft bei der Verwirklichung der Lichtzeichenanlage, so wird nach § 43 der Straßenverkehrsordnung eine Fußgängerampel bezeichnet, war der Heimatverein Hiddesen e.V., allen voran Cord Brüning. Er musste sich mit den verwaltungstechnischen Hürden einer solch besonderen Ampel auseinandersetzen, um ein derartiges Symbol in den alltäglichen Straßenverkehr zu bringen.
„Dass unsere Ampel mit Hermann nun im Museum hängt, bereitet nicht nur uns Freude, sondern auch den Besucherinnen und Besuchern. Ein Museumsbesuch muss nicht trocken sein, er kann auch Spaß machen und diese Ampel sorgt für gute Laune“, freut sich Brüning.
Gestaltet wurden die Figuren vom Detmolder Cartoonisten André Sedlaczek. Er gilt als Spezialist für Cartoons zum Film, hat Klassiker wie Star Wars, Herr der Ringe, Superhelden und Game of Thrones aufs Korn genommen. Seine hintergründigen Cartoons erscheinen unter anderem im Carlsen Verlag. André ist auch für die Illustrationen der erfolgreichen Comicreihe des Museums verantwortlich.
„Der Weg zur Umsetzung in Hiddesen war weit, die Ampel stand also lange auf Rot, umso schöner ist es, dass sie auf Grün umsprang und jetzt sogar im Museum hängt“, meint Sedlaczek lächelnd.
Nun ist diese außergewöhnlich gestaltete Fußgängerampel auch im Museum zu bestaunen. Warum eigentlich? In der Abteilung Mythos Varusschlacht wird anhand zahlreicher Objekte, vom großformatigen Gemälde bis zum Glasaschenbecher und elektronischen Medien gezeigt, wie aus dem historischen Ereignis der Schlacht im Teutoburger Wald ein wandelbarer Mythos wurde.
Hermann und Thusnelda unter Beleuchtung
Es ist die größte und umfassendste Dauerausstellung zu diesem Thema, und hier werden Hermann und Thusnelda im Spannungsfeld von Nationalhelden und Werbeikonen beleuchtet.
„Mit der Fußgängerampel integrieren wir eine weitere Darstellung des Cheruskerfürsten und seiner Gefährtin Thusnelda in unsere Ausstellung. Sie verdeutlicht, dass das diese historischen Figuren noch heute identitätsstiftend für die unter dem Denkmal lebenden Menschen etwa als „ihr Hermann“ wirken“, erklärt Museumsdirektor Dr. Michael Zelle.
„Ich freue mich besonders, dass wir durch die gute Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Hiddesen e. V. und Andre Selarczek ein neues Highlight im Lippischen Landesmuseum präsentieren können.“
Unterstützung vom Detmolder Unternehmen Stührenberg GmbH
Dass man eine Original-Lichtzeichenanlage auch im Museum sehen kann, ist der Stührenberg GmbH, Moderne Straßenverkehrstechnik, zu verdanken. Diese ist eine der führenden Firmen in der Straßenverkehrs- und Beleuchtungstechnik mit ihrem Stammsitz in Detmold und erklärte sich sofort bereit, in der Verwirklichung einer solchen Ampel mitzuwirken.
„Wir freuen uns als Detmolder Unternehmen außerordentlich in der der Ausstellung zur Varusschlacht präsent zu sein“, betont Heinz-Hermann Wichert von der Stührenberg GmbH.
Glücklich über das unkonventionelle Objekt und die Kooperation war auch Jörg Düning-Gast, der Verbandsvorsteher des Landesverbandes Lippe:
„Ich freue mich immer, wenn eine so gute Zusammenarbeit entsteht, mit dem Heimatverein Hiddesen, aber auch mit einem so wichtigen Unternehmen in Detmold wie es Stührenberg ist, das ja Deutschlandweit aktiv ist. Aber wir haben auch großes Interesse an moderner, zeitgemäßer Museumsarbeit, mit der wir unsere Besucherinnen und Besucher immer wieder aufs Neue begeistern und überraschen wollen“.
Zu sehen ist die außergewöhnliche Fußgängerampel ab sofort im Museum an der Ameide.