Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) informiert
Westfalen-Lippe (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2022 rund 5,6 Milliarden Euro (2021: 5,4 Milliarden Euro) in Westfalen-Lippe ausgegeben. Die Mitgliedskörperschaften selbst zahlten im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 2,6 Milliarden Euro (2021: 2,4 Milliarden Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet. Das erklärte jetzt Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL.
Größter Teil der Ausgaben: Soziales
Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben insgesamt rund 109.700 (2021: 105.400) behinderte und pflegebedürftige Menschen in Westfalen-Lippe. Insgesamt flossen 2,9 Milliarden Euro (2021: 2,8 Milliarden Euro) in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und Selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert.
Zugang zu Jobs erleichtern
Zu dieser Teilnahme gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte 2022 in Westfalen-Lippe insgesamt 38.373 (2021: 38.477) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung.
Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so Lunemann. Gerade angesichts des Arbeitskräftemangels solle man jede Chance nutzen und Menschen mit Behinderung den Zugang zu regulären Jobs erleichtern.
Betriebe, die – gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl – zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten deswegen eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 49,3 Millionen Euro (2021: 47,5 Millionen Euro) in Westfalen-Lippe, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
Ein Teil des Selbstbestimmten Lebens ist zudem das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 21.792 (2021: 21.831) Menschen in Westfalen-Lippe dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
Inklusion wird beim LWL schon von klein auf gefördert. Deswegen zahlte der Landschaftsverband 2022 rund 98,0 Millionen Euro (2021: 84,6 Millionen Euro) dafür, dass 12.193 (2021: 11.470) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung besuchen konnten.
Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 6.521 (2021: 6.479) Kinder mit Behinderung aus Westfalen-Lippe einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL.
An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2022 in Westfalen-Lippe rund 102,1 Millionen Euro (2021: 109,2 Millionen Euro), unter anderem an Kriegsopfer und Hinterbliebene.
Arbeitsplätze beim LWL
In Westfalen-Lippe arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 19.072 (2021: 17.528) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, unter anderem in 35 Förderschulen, 21 Kliniken und 18 Museen.
Die LWL-Landschaftsversammlung:
Nach den in den Vertretungen der Mitgliedskörperschaften durchgeführten Wahlen setzt sich die 15. Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe aus insgesamt 125 Mitgliedern zusammen. Die CDU stellt mit 45 Mitgliedern die stärkste Fraktion. Die LWLSPD erhält 34 Sitze, Bündnis 90/Die Grünen 23 Sitze. Die FDP-FW-Fraktion ist mit zehn Sitzen und die Fraktion DIE LINKE. Die PARTEI mit sechs Sitzen in der Landschaftsversammlung vertreten. Die Fraktion AfD hat sechs Sitze. Ein Mitglied ist fraktionslos.