Blitzeranhänger „Hermann“ tauscht sein mausgraues Aussehen gegen ein kunterbuntes Gewand
Mehrere Regenbögen, farbige Häuschen oder Wiesen mit Bäumen und Blumen: Der mobile Blitzeranhänger „Hermann“ des Kreises Lippe hat sein tristes mausgraues Aussehen gegen ein kunterbuntes Gewand getauscht. Das besteht aus einer Collage von Bildern, die die Kinder einer Kita aus Schlangen gemalt und „Hermann“ für sein neues Antlitz zur Verfügung gestellt haben.
Schöne Aktion mit ärgerlichem Hintergrund
Die schöne Aktion hat leider einen ernsten und ärgerlichen Hintergrund. Vor allem Anfang des Jahres war der Blitzeranhänger mehrfach mit Farbe beschmiert und besprüht worden – mit dem Ziel, ihn funktionsunfähig zu machen. „Die Geschwindigkeitsüberwachung dient vor allem dazu, zur Sicherheit auf den lippischen Straßen beizutragen.
Leider gibt es immer wieder Mitmenschen, die das nicht einsehen und auch vor Sachbeschädigungen nicht zurückschrecken, die wir übrigens konsequent zur Anzeige bringen“, erklärt Stephan Bethge, Leiter der Verkehrsüberwachung des Kreises Lippe.
Aufwändige und kostenintensive Reinigung
Durch „Hermanns“ raue Oberfläche waren die Reinigung und das Entfernen der Farbe jedes Mal recht aufwendig – und kostenintensiv. Steuergelder, die man wahrlich sinnvoller verwenden kann.
Da solche Sachbeschädigungen leider auch in Zukunft immer wieder vorkommen können, haben Bethge und sein Team nach Möglichkeiten gesucht, um eine einfachere Reinigung zu ermöglichen.
Dabei waren sie auf eine Idee aus Halle/Saale gestoßen. Dort hatte die Kommune mit ähnlichen Problemen zu kämpfen – und hatte ihren Blitzeranhänger mit einer Collage aus Kinderbildern folieren lassen.
Folierung bei „Hermann“ umgesetzt
Genau das wurde nun auch bei „Hermann“ umgesetzt. Durch die Folie ist dessen Oberfläche nun komplett glatt, Farbe und andere Flüssigkeiten bleiben weniger und nicht so schnell haften. „Wir bedanken uns sehr bei den Kindern der Kita aus Schlangen, die für uns die Bilder gemalt haben“, sagt Bethge.
In seinem neuen bunten Aussehen ist „Hermann“ ab sofort an den unterschiedlichsten Stellen im Lipperland zu sehen, für die die Verkehrsbehörde des Kreises Lippe die Geschwindigkeitsüberwachung übernimmt. Dazu zählen alle Kommunen außer die Stadt Detmold, die sich darum selbst kümmert.
Mehr als 400 Messstellen
An mehr als 400 Messstellen kann „Hermann“ aufgestellt werden – der insbesondere vor Kitas, Schulen, Altenheimen und in verkehrsberuhigten und -kritischen Bereichen sowie an vielbefahrenen Haupt- und Bundesstraßen auftauchen kann.
Durchschnittlich 50 Mal am Tag löst der Blitzer bei zu schnell fahrenden Autos, Lkw & Co. aus. „In 30er-Bereichen ist es etwas weniger, an Bundesstraßen dafür etwas mehr“, berichtet Bethge und hofft, dass „Hermann“ in Zukunft weniger beschädigt und beschmiert wird.