„Fridays for Future“ auch in Leopoldshöhe

Mit Trillerpfeifen gegen die Erderwärmung: Auf dem Leopoldshöher Marktplatz kamen 50 Jugendliche und Erwachsene zusammen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Foto: pk

Leopoldshöhe (pk). „Nicht nur Klimanotstand erklären, sondern Taten folgen lassen“ und „Hört auf, die Erde zu zerstören“, hieß es auf Plakaten. Trillerpfeifen ertönten eine Stunde lang auf dem Leopoldshöher Marktplatz.

Mit dem Pfeifkonzert wandten sich rund 50 Schüler und Erwachsene gegen die zunehmende Erderwärmung. Damit folgten sie einem weltweiten Aufruf von „Fridays for Future“. „Ich finde es erschreckend, dass wir wegen der starken Klimaveränderungen eventuell irgendwann alle nicht mehr da sind“, meinte Paulina.

Schülerin der 8. Klasse der Felix-Fechenbach-Gesamtschule. Man müsse einfach aktiv werden, bevor es zu spät sei, ergänzte ihre Mitschülerin Samantha. „Es wird ja oft gesagt, dass die Jugendlichen so bequem und inaktiv sind.

Wir wollen das Gegenteil beweisen.“ Jonas lag viel daran, die Ressourcen zu schonen und sich für saubere Luft einzusetzen. Und Anabell meinte: „Überall auf der Welt gibt es Naturkatastrophen, weil wir es nicht hinkriegen, auf die Umwelt zu achten. Ich sehe nicht ein, dass die Politiker und die großen Konzerne unsere Zukunft verbauen.“

Der Termin für die Aktion war bewusst gewählt, in drei Tagen sollte die Weltklimakonferenz in Madrid beginnen. Die Bewegung „Fridays for Future“ hatte den Impuls zu dem weltweiten Protest ausgelöst. In Leopoldshöhe hatte Birgit Kampmann die Veranstaltung angemeldet.

Sie betonte allerdings, dass sie als Privatperson und nicht als Sprecherin der Grünen teilnehme. Auf Kundgebungsredner sei bewusst verzichtet worden, erläuterte Kampmanns Parteifreund Jürgen Hachmeister.

„Wir wollen die Schüler und Studenten von „Fridays for Future“ unterstützen“, sagte er. „Es geht uns darum, mit den Pfeifen friedlich auf uns aufmerksam zu machen und ein Zeichen zu setzen.“ Neben weiteren Parteifreunden waren auch Mitglieder der SPD erschienen.

Zu den wenigen Erwachsenen, die sich auf dem Marktplatz eingefunden hatten, zählte Simon Maksymowicz. „Dass die EU gestern offiziell den Klimanotstand erklärt hat, finde ich super“, sagte er. „Das ist schon mal ein Anfang. Wir sind ja schon spät dran.“

Als Vater von drei Kindern möchte er später nicht gefragt werden: „Papa, warum hast du nichts gemacht?“ Denn ein intaktes Klima sei schließlich die Grundlage für das Leben. Sein jüngster Sohn Tobias war mit anderthalb Jahren der jüngste Teilnehmer.

Er trug ein kleines Plakat mit der Aufschrift „Opa, was ist ein Schneemann?“ Als Selbstständiger ist Maksymowicz ganz direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen. Neben seinem Bauunternehmen bietet er auch einen Winterdienst an. „Aber in den vergangenen Jahren gab es hier nur sehr wenig zu tun“, stellte er fest.

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