Naturschutz im Fokus: Rehe und ihre Kitze

Fotoquelle: Stadtwerke Oerlinghausen

Ehrenamtliches Team und die Stadtwerke Oerlinghausen retten Rehkitze mit Hilfe von Drohnen

Oerlinghausen. Wenn der Sommer kommt und die Felder blühen, werden die weiten Ackerflächen zu einem wichtigen Lebensraum für heimische Wildtiere, darunter auch Rehe und ihre Kitze. Etwa die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt und dient nicht nur als Nahrungsquelle, sondern auch als Rückzugsgebiet für Wildtiere.

Kaum zu erkennen

Am Sommeranfang sind Rehkitze besonders gefährdet, wenn landwirtschaftliche Maschinen über die Felder fahren, um das Gras zu mähen. Als natürliche Schutzstrategie verharren die Kitze reglos im hohen Gras und sind für die Maschinenführer kaum zu sehen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, werden mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen eingesetzt, um Rehkitze während der Brut- und Setzzeit aufzuspüren und zu retten.

Ehrenamtliches Engagement

Die Mitarbeiter der Stadtwerke Oerlinghausen engagieren sich ehrenamtlich für die Rehkitzrettung. Die Stadtwerke stellen Ihre Technik unentgeltlich zur Verfügung. Eigentlich werden die Drohnen von zur Kontrolle der Stadtwerke Anlagen und Technik eingesetzt, erklärt Lucas Heymann Leiter Erzeugung bei den Stadtwerken Oerlinghausen. Diese Technik ermöglicht es, Wärmequellen in der Umgebung zu erkennen, darunter auch die Wärmesignatur von Rehkitzen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerken Oerlinghausen und der Rehkitzrettung des Hegerings Schloß Holte-Stukenbrock wurde durch das Engagement eines Stadtwerke-Mitarbeiters möglich. Der passionierte Jäger stellte den Kontakt zur Rehkitzrettung des Hegerings HSH her, was dazu führte, dass die Stadtwerke ihre Drohnentechnik auch zur Rettung gefährdeter Rehkitze während der Brut- und Setzzeit einsetzen.

Rettung von 30 Kitzen

Am Morgen vor der Mahd können die Wiesen mit der Drohne abgeflogen werden. Befinden sich zu diesem Zeitpunkt abgelegte Kitze in der Fläche, werden diese geborgen, in einer Box am Waldrand abgelegt und nach der Mahd wieder sicher in ihre ursprüngliche Umgebung entlassen, wo sie von der Ricke wieder aufgenommen werden können. Diesen Sommer konnten so 30 Kitze gerettet werden.

Die Wiesensuche erfolgt ausschließlich in Zusammenarbeit mit dem für das Revier zuständigen Jagdausübungsberechtigten und natürlich dem Landwirt, der die geplante Wiesenmahd an den Jagdpächter weitergeben muss, damit dieser die Suche organisieren kann. Ohne die Zusammenarbeit von Landwirten und Jägern ist ein wirksamer Schutz der Jungtiere nicht möglich.

Nicht mit bloßen Händen anfassen

Es ist von großer Bedeutung, dass die Kitze nicht mit bloßen Händen angefasst werden. Die natürliche Bindung zwischen Rehkitz und Mutter ist überlebenswichtig. Das Berühren oder Aufheben kann dazu führen, dass das Rehkitz den Geruch des Menschen annimmt. Dies kann zu einem Bindungsabbruch und zur Ablehnung der Mutter führen.

Wenn Sie Bedenken haben oder ein augenscheinlich verwaistet Kitz entdecken, ist es ratsam, zuerst den örtlichen Jäger, die örtliche Kreisjägerschaft oder einen Wildtierrettungsverein zu kontaktieren, die über das nötige Fachwissen verfügen, um angemessene Maßnahmen zu ergreifen.

Aufnahme eines Kitzes mit Einweghandschuhen, damit das Kitz möglichst keinen menschlichen Geruch annimmt. Fotoquelle: Stadtwerke Oerlinghausen
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