Kunstverein Oerlinghausen – Ausstellung mit Malerei von Jörn Grothkopp

Zur Eröffnung der Ausstellung erläuterte Jörn Grothkopp seine Arbeitsweise. Foto: Petra Kretschmer

Oerlinghausen (pk). Jörn Grothkopp bevorzugt die Reduktion. Die Motive seiner Bilder scheinen immer mehr zu verschwinden. Der Kunstverein Oerlinghausen zeigt gegenwärtig seine neuesten Werke. Es handelt sich um Frauenportraits.

Grothkopp, geboren 1969 auf Rügen, entschloss sich schon in jungen Jahren, Künstler zu werden. Er studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und wurde Meisterschüler bei Professor Max Uhlig. Er erhielt etliche Stipendien und Kunstpreise. Der Künstler wird regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Sein Lehrer Uhlig verfolgte einen vollkommen anderen Stil, dennoch ließ er seinem Schüler freie Hand, wie Prof. Dr. Andreas Beaugrand vom Kunstverein erläuterte. „In seinen Werken hat er die Stationen seines Lebens in die Kunst überführt“, sagte er. Während eines Stipendiums in Paris setzte er sich intensiv mit der „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci auseinander. Die Ergebnisse sind gleich in dreifacher Weise in der ehemaligen Oerlinghauser Synagoge zu besichtigen.

Dabei habe er das berühmte Ölgemälde nicht einfach kopiert, sondern künstlerisch interpretiert, sagte Beaugrand. Die geometrischen Proportionen wurden beibehalten, aber unter ästhetischen Gesichtspunkten nachempfunden. „Vieles wird nur angedeutet“, stellte Beaugrand fest. Das gelte auch für die anderen Werke, die Frauenportraits darstellen. Als Vorlage scheinen private Fotos gedient zu haben. In den Bildern sind sie zumeist nur schwach zu erkennen.

Die Betrachter sollen angeregt werden, das Gesehene durch eigene Erfahrungen zu vervollständigen. Die Ausstellung ist bis zum 15. Dezember 2019 zu sehen. Am 21. November 2019 wird es, ebenfalls in der Synagoge, ab 18.30 Uhr das Kunstgespräch am Donnerstag zu den Arbeiten von Jörn Grothkopp geben.

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