Bundesweiter Vorlesetag in Leopoldshöhe

Zugehört: Sophia, Holly (vorn von links), Luca und Ben (hinten von links) hörten beim Vorlesetag der Grundschule Asemissen spannende Geschichten. Die Schülerinnen der Heinz Sielmann-Schule Oerlinghausen Chantal (von links), Nadisha und Melisa lasen ihnen und anderen Kindern vor. Fotos: Petra Kretschmer

Vorlesen, um anderen eine Freude zu bereiten

Leopoldshöhe (pk). Die Stiftung Lesen veranstaltet den Vorlesetag, an dem sich nach Angaben der Stiftung in diesem Jahr knapp 700.000 Menschen bundesweit beteiligten.

In der Grundschule Asemissen lasen 55 Frauen und Männer den Kindern aller Jahrgangsstufen vor. Viele beteiligen sich in jedem Jahr. Zum ersten Mal waren die Schülerinnen aus Oerlinghausen dabei. Ihr Deutschlehrer Marko Barnowski begleitete sie. Im Deutschunterricht haben sie überlegt, wie sie das Lesen in die Welt tragen könnten und sind auf den Vorlesetag gekommen.

Die Leiterin der Grundschule Asemissen Diana Fleer zeigte sich offen für den Vorschlag, die Schülerinnen vorlesen zu lassen. Jede der acht Schülerinnen bekam drei bis vier Kinder zugeteilt. „Sie wollten, dass wir weiterlesen“, berichtete Chantal. Die Kinder seien sehr aufmerksam gewesen, beobachtete Melisa.

„Es macht Freude, den Kindern vorzulesen“, stellte Nadisha fest, die selbst auch ab und zu ein Buch liest, wie sie sagt. Es sei etwas anderes, den Kindern etwas vorzulesen, als selbst für sich zu lesen, meint Chantal. Melisa machte es richtig Spaß. Sie würde die Aktion „auf jeden Fall“ noch einmal mitmachen. Auch in der AWO Kindertagesstätte am Leopoldshöher Schulkreisel ist es in der Leseecke kuschelig.

Sabine Diekmeier und Silke Koormann sitzen mit einigen Kindern auf den Kissen und lesen vor, vor allem Bücher mit vielen Bildern. Anlass ist der bundesweite Vorlesetag. An der Grundschule Asemissen lasen Schülerinnen aus dem neunten und zehnten Jahrgang der Heinz Sielmann-Schule Oerlinghausen den Grundschulkindern vor.

Sönke, Lukas, Tijan, Joris, Mia Anna Maria und Vincent hören den beiden Vorleserinnen zu. Silke Koormann liest Zuhause viel vor, sagt sie. Ihr Sohn wünscht sich Geschichten wie die von den drei Fragezeichen, ihre Tochter hört gern Prinzessinnen-Geschichten. Sabine Diekmeiers Kinder lassen sich gern aus der Unendlichen Geschichte von Michael Ende vorlesen.

Die Initiatoren der Stiftung Lesen fänden das sicher richtig. Lesekompetenz sei eine zentrale, wenn nicht die Schlüsselqualifikation und wichtigste Bildungsvoraussetzung in Deutschland, schreibt die Stiftung in einer Stellungnahme.

Lesen und Lesekompetenz seien die Basis erfolgreicher Schul- und Berufslaufbahnen, die Basis für Meinungsbildung, soziale Verantwortung und gesellschaftliche Teilhabe. Leseförderung sei eine der effektivsten und effizientesten Bildungsinvestitionen.

Sönke, Lukas, Tijan, Joris, Mia, Anna Maria und Vincent hören Sabine Diekmeier und Silke Koormann in der Kuschelecke der Kindertagesstätte zu.
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